Mit Herz und Verstand

„So gerne würde ich Opa und Oma besuchen; ganz kurz nur, das macht bestimmt nichts.“ – „So gerne würde ich mich mit meinen Freunden treffen; nur eine halbe Stunde, was soll schon passieren.“ – „So gerne würde ich mich mit meinen Nachbarn zu einem Kaffee treffen; das täte
uns allen bestimmt gut.“ – „So gerne würde ich für unsere Gemeindemitglieder und Gäste Predigtgedanken und Impulse, die auf unserer Homepage zu lesen sind, auch in unseren Pfarrkirchen und Kapellen auslegen, gerade für die Älteren.“ – So gerne würde ich … – das und vieles mehr sagt unser Herz.

Der Verstand sagt ganz klar nein! Und dieses Nein kam auch von allen, mit denen ich diese Frage (am Telefon), Texte auszulegen, besprochen habe. Das hat mich bestärkt nichts dergleichen zu tun, obwohl das Herz plagt und sagt: „Ich würde so gern….“ Die Regeln sind eindeutig und klar. Mahnend und eindringlich von unseren Politikern und Wissenschaftlern beschworen, von Ärzten
und Pflegepersonal fast flehentlich an uns gerichtet: Bleibt zu Hause.

Es ist unter allen Umständen alles zu vermeiden, was irgendwie eine Ansammlung von Personen bedingen oder fördern könnte. Und wie schon erwähnt, tun wir auch in unseren Pfarrgemeinden alles dafür, wie und wo wir nur können. Deshalb stehen auf unserer Homepage
auch weiterhin Predigtgedanken und Impulse, ein Abendlob, das Mitte nächster Woche erscheint und dankenswerter Weise von Frau Scheller vom Abendlob-Team verfasst wurde. Ebenso gibt es einen Link auf unserer Homepage, über den Sie auf die Seite „Gottesdienste zu
Hause feiern“ kommen. Es wäre sehr schön, wenn die „Kundigen“ eine Auswahl dieser Texte und Vorschläge ausdrucken und den Älteren und Unkundigen unter uns – ohne Kontakt – zur Verfügung stellen würden.

Das alles hört sich vielleicht kompliziert und umständlich an, aber gerade jetzt sind Phantasie und Kreativität gefragt. Denn was wir jetzt besonders brauchen, ist Nahrung für die Seele, Trost- und Ermutigungsworte. „Das Herz sagt…“ Genauso wenig wie sich Glaube und Vernunft widersprechen, sondern einander bedingen, ist es auch mit Herz und Verstand: das Herz sagt: aus Liebe, Solidarität und Verantwortung für meine Nächsten schalte ich den Verstand ein und verzichte auf alles, was ich „so gerne tun“ würde.

So auch meine herzliche Bitte an Sie: Bitte befolgen und beherzigen Sie unbedingt alle vorgegebenen Regel.

Ihr Pfarrer
Thomas Fuchs