Frohe Ostern

Haben Sie sich schon einmal Gedanken gemacht, woher der Ausdruck Ostern kommt? Die Recherche war schwierig, denn die Experten sind sich nicht einig. Wahrscheinlich ist, dass Ostern sich aus dem indogermanischen Wort „Ausro“ ableitet, was Morgenröte heißt. Morgenröte ist ein Symbol für das beginnende Frühjahr. Das Licht erweckt die Pflanzenwelt aus der Winterruhe. Die Natur zeigt ihre Fruchtbarkeit. Seit dem 17. Jahrhundert kommen die Symbole Hase und Eier hinzu. Wir feiern das Osterfest immer am Sonntag nach dem ersten Vollmond des Frühlingsbeginns, das ist in diesem Jahr der 21. April.

Ostern ist in unserem Kulturraum vor allem ein christliches Fest. Ich habe einen Text gefunden, der den Kern der Osterbotschaft anschaulich auch kirchenfernen Menschen verdeutlicht:

Ein Mädchen hat ein schlechtes Schulzeugnis bekommen. Als die Mutter das Zimmer ihrer Tochter betritt, findet sie folgenden Abschiedsbrief:
„Liebe Mama,
es tut mir leid dir sagen zu müssen, dass ich mit meinem Freund Jakob weggegangen bin. Ich hab in ihm die wahre Liebe gefunden. Endlich wurde ich schwanger und Jakob sagt, er will noch viele Kinder von mir. In der Zwischenzeit hoffe ich, dass die Medizin endlich ein Mittel gegen Aids findet, damit es Jakob bald besser geht. Du brauchst keine Angst haben, Mama, ich bin schon 16, ich kann ganz gut auf mich selber aufpassen.“

Die Mutter ist natürlich nach dieser Nachricht mit den Nerven am Ende. Für sie bricht eine Welt zusammen. Nach mehrmaligem Lesen entdeckt sie unten auf dem Blatt die Worte „bitte umdrehen“ und dann wendet sich buchstäblich das Blatt. Sie liest auf der Rückseite: „Liebe Mama, was Du eben gelesen hast ist natürlich Blödsinn. Ich bin bei einer Freundin. Ich wollte dir mit diesem Brief nur deutlich machen, dass es im Leben schlimmere Dinge gibt als mein übles Zeugnis“.

In der Geschichte liest die Mutter eine Schreckensnachricht nach der anderen. Am Ende ist sie völlig verzweifelt, doch dann entdeckt sie die Rückseite des Briefes und ihr fällt ein Riesenstein vom Herzen. So erlebten die Anhänger Jesu Karfreitag und Ostern. Karfreitag fühlen sie sich wie die Mutter. Ein echter Weltuntergang. Was hat nicht ihr Jesus alles gepredigt – und nun ist er gekreuzigt worden wie ein gewöhnlicher Verbrecher. Doch dann wendet sich das Blatt. Sie erfahren: Jesus lebt. Ganz begreifen können sie es nicht, aber ihnen fällt ein Riesenstein vom Herzen. Sie atmen auf, als sie erfahren, Karfreitag ist nicht die ganze Wahrheit. Ostern, die Auferstehung ist die ganze Wahrheit, das Leben geht weiter.

Der Tod ist nicht das Ende, denn seine Tage sind gezählt. Genau drei Tage durfte der Tod sich bei Jesus als Sieger fühlen. Dann wurde er überwunden. Im Glauben der Christen ein für allemal. Und das gilt nicht nur für Jesus, sondern für jeden. Am Ende landen wir in Gottes Armen – für immer.

Ich wünsche Ihnen im Namen von Ortsverwaltung und Pfarrgemeinde ein schönes und besinnliches Osterfest.

Ihr Pfarrgemeinderatsvorsitzender
Jörg Knapp