Die deutsch-französische Freundschaft ist ein wichtiger Stützpfeiler eines demokratischen, freien und friedlichen Europas. Die Aussöhnung der früheren Erbfeinde Deutschland und Frankreich nach dem Krieg war ein entscheidender Schritt dafür, dass wir seit inzwischen 76 Jahren in Frieden leben dürfen. Das ist keine Selbstverständlichkeit.
Vergangene Woche wurde in unserer elsässischen Partnergemeinde Mommenheim an den „Schwur von Koufra“ gedacht. General Leclerc und seine Truppen schworen 1941, die Waffen erst dann niederzulegen wenn Straßburg von den Nazis befreit wurde. Die General Leclerc unterstellte 2. Panzerdivision passierte auf ihrem Weg von der Normandie nach Straßburg auch Mommenheim.
Zahlreiche hochrangige Vertreter aus der Politik waren gekommen, um zu erinnern und die Gedenkstätte einzuweihen. Marie Kämpf, bei der Stadt Bühl zuständig für Europa und Partnerschaften, sowie Stadt- und Ortschaftsrat Johannes Moosheimer begleiteten mich nach Mommenheim.
Anne Sander, Abgeordnete des Europaparlaments, dankte für die Anwesenheit der Gäste aus Deutschland und lobte die lebendige Partnerschaft zwischen Vimbuch und Mommenheim. Sie bat uns, gemeinsam aus der Geschichte zu lernen und die im Jahr 2004 besiegelte Freundschaft weiter zu vertiefen.
Die beeindruckende Zeremonie, die in der Kirche gemeinsam von einem katholischen Pfarrer, einer evangelischen Priesterin und einem jüdischen Rabbiner zelebriert wurde, wurde eingeleitet von einem Umzug, bei dem historische Militärfahrzeuge und Soldaten für eine beklemmende Stimmung sorgten. Fröhliche Kinder, die französische Fahnen schwenkten, stellten einen extremen Kontrast dar und verdeutlichten unsere Verantwortung für die Zukunft.
Ich hatte die Ehre, gemeinsam mit Mommenheims Bürgermeister Francis Wolf zu den Gästen zu sprechen: „Gemeinsamer Kummer, gemeinsame Werte, ein gemeinsames Schicksal – das ist es, was uns verbindet.“
Künftig wird eine moderne Gedenkstätte in Mommenheim die Erinnerung lebendig halten.
Ich hoffe sehr, dass sich bald die Gelegenheit ergibt, gemeinsam diese Gedenkstätte zu besuchen. Ideen für weitere Begegnungen mit unseren Freunden in Mommenheim gibt es. Leider lässt die aktuelle Situation deren Umsetzung nicht zu.
Ich wünsche Ihnen allen ein schönes Wochenende. Versuchen wir, das Beste aus der aktuellen Situation zu machen. Die Veranstaltung in Mommenheim und auch der Volkstrauertag eine Woche zuvor machen uns bewusst: Generationen vor uns haben deutlich schwierigere Zeiten erleben müssen.
Ihr Ortsvorsteher
Manuel Royal